Donnerstag, April 18th, 2013 In
Blog @de By Roman
Nicht allzu lange her, in den 80er Jahren, schaffte es die direkte Übersetzung einer Marketingkampagne über eine neue Ledersitzausstattung einer Fluggesellschaft direkt in die Hall of Fame der wörtlichen Übersetzungen ins Spanische. Die direkte Übersetzung der Werbung lud die spanischsprechenden Fahrgäste der ersten Klasse buchstäblich dazu ein, nackt zu fliegen. PR und Werbeagenturen haben es seitdem weit gebracht. Dies zeigt eine strategische Übersetzung des Slogans des Präsidentschaftswahlkampfes von Barack Obamas „Yes We Can“ im Jahr 2008. Die spanische Übersetzung dieses Slogans spiegelte politisches, wirtschaftliches und kulturelles Bewusstsein wieder, da die Übersetzung auf eine, unter den politisch aktiven Latino Wählern, bereits bekannte Phrase anspielte.
In der heutigen globalisierten Welt entscheiden Übersetzungen von Marketing Slogans über den Erfolg oder Misserfolg von mehrsprachigen Marketing-Kampagnen. Im besten Fall tragen solche Übersetzungen zur Belustigung der Zielgruppe bei. Im schlimmsten Fall jedoch, offenbaren sie den Grad der kulturellen Trennung der Marke von der potenziellen Zielgruppe, was langanhaltende negative Folgen haben kann.
Das oben beschriebene Marketing-Szenario beschreibt eine der vielen Folgen von wörtlichen Übersetzungen. Jeder, der einer Übersetzung vertraut, muss sich bewusst sein, dass es für Übersetzer nicht einfach ist solche Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Aber wie verhindert man die Gefahr von wörtlichen Übersetzungen und wie geht man sicher, bei Übersetzungen nicht die wesentliche Botschaft zu verlieren? Die Antwort liegt in den vielseitigen Fähigkeiten, über die ein professioneller Übersetzer verfügen sollte. Über ein Fachwissen der entsprechenden Sprache zu verfügen, ist nur die Grundlage für eine gute Übersetzung. Übersetzen beinhaltet die Fähigkeit die eigentliche Bedeutung, unabhängig von sprachlichen Unterschieden, zu kommunizieren. Idealerweise werden Sprachkenntnisse durch andere wesentliche Fähigkeiten abgerundet: kulturelle / historische Kenntnisse der Sprachgemeinschaft, Beherrschung der Grammatik- und Sprachregeln, die Suche in und die optimale Verwendung von Nachschlagewerken, Kompetenz in online Recherche. Ideallerweise wird das Profil durch Kreativität agberundet. Schließlich sind Sprachen lebendig und entwickeln sich unaufhörlich genauso wie deren Sprecher.